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Blaschkas Glass flowers

Den Vormittag verbringen wir in Cambridge auf dem Gelände der Harvard University. Im Harvard Museum of Natural history bestaunen wir die Glasblumen von Leopold und Rudolph Blaschka aus Dresden. Zwischen 1886 und 1939 schufen die beiden Männer (Vater und Sohn) über 3000 naturgetreue Nachbildungen von Teilen von über 830 Pflanzen für die Universität. Nicht nur die Blüten und Blätter sondern auch die Fruchtknoten, Pollen, Stempel usw. der Blumen wurden aus Glas in zigfacher Vergrößerung nachgebildet. Einfach unglaublich und sehr speziell.

We really had an admiring time looking at all these pieces, praising both, God’s beautiful nature a Leopold and Rudolph Blaschkas craftsmanship!

Shaker products

Shaker – Society of friends

Auf der Strecke nach Boston, an der Grenze zum Staat Massachusetts, entdecken wir noch ein Freilichtmuseum, das Hancock Shaker Village. Die Shaker waren eine Gemeinschaft der Gläubigen an die Wiederkunft Christi, 1747 in England gegründet. Während der Gottesdienste wurden sie von Schütteln und Zittern ergriffen, daher ihr Name. Sie lebten streng nach Geschlechtern getrennt, waren bedingungslose Pazifisten und förderten schon damals umweltfreundliche Technologien. Somehow strange, somehow great. Heute gibt es nur noch ein paar wenige Shaker in Maine. Das, was jetzt ein Freilichtmuseum ist, war bis 1960 das Dorf, in dem die Shaker lebten. Das gesamte Dorf wurde verkauft mit der Auflage ein Museum daraus zu machen.

Am Abend kommen wir in Lexington, Boston, bei Lee und Lulu Grodzins an. Wir fädeln unser Wohnmobil in die Einfahrt ein. Lee ist ein Freund meines Vaters aus der Studienzeit an der Purdue University in Laffayette. Seit damals sind sie in Kontakt. Als wir als Familie 1966 für ein Jahr im Brookhaven National Laboratory lebten, besuchten wir Grodzins in Boston, woran wir uns dank der Super8 Familienfilme immer gerne auch visuell erinnern. Lee war auch Professor am MIT (Massachusetts Institute of Technology).

In Kateri's Church in Fonda

Futonville and Fonda

Am Vormittag erkunden wir den großen Park des „Shrine of Our Lady of Martyr’s“ mit den vielen Gedenkplätzen und der kleinen Kateri-Kirche. Zentrum der Anlage ist die riesige Coliseumkirche, ein Rundbau mit Platz für 8000 Menschen. Dann fahren wir noch auf die andere Seite des Flusses in den Ort Fonda wo Kateri getauft worden ist. Am 21. Oktober, zur Heiligsprechung Kateris, der ersten Heiligen der „First Nations“, wird hier alles voll sein.

Visitor Center

Futonville and Kateri

Heute müssen wir „Kilometer machen“. Wir wollen mindestens die Hälfte der Fahrtstrecke nach Boston hinter uns bringen.

In Niagara on the Lakes fahren wir über die Grenze und dann auf dem Thruway 90 nach Osten bis Futonville / Auriesville in New York State. Wir übernachten wieder einmal auf einem Gelände von Jesuiten dem „Shrine of our Lady of Martyr’s„. Hier wurden, wie in Midland, Jesuitenmissionare ermordet und eine riesige Gedenkstätte errichtet. Außerdem ist hier der Geburtsort von Kateri Tekakwitha. Kateri wird die erste Heilige der Native Peoples sein. Sie wird in einigen Wochen, am 21. Oktober, in Rom heiliggesprochen werden.

Thanksgiving turkey

Vorverlegtes „Thanksgiving“

Das Ende des Bruce Trails in Tobermory auf der Bruce Peninsula haben wir gefunden. Jetzt suchen wir den Anfang des Weitwanderweges, und zwar in Niagara on the Falls. Nach einigem Suchen und Herumfragen finden wir das Steinmonument und halten es natürlich auf einem Foto fest.

Rita und Larry haben beschlossen für uns das große Fest „Thanksgiving“ vorzuverlegen, und zwar auf heute. Ein Truthahn wird gebraten, Cranberrysauce gekocht und am Abend wird ordentlich geschmaust. Pumpkinpie darf natürlich auch nicht fehlen.

Nach dem Festmahl fahren wir noch nach Niagara on the Lakes in das alte Fort. Auf der Rückwand einer Scheune gibt es eine „light and sound show“ über den Krieg von 1812. Vieles wissen wir schon, manches lernen wir dazu.

Neustädter Bier

Wir verlassen Hanover und fahren nach Neustadt. Dort gibt es eine kleine Privatbrauerei, dort müssen wir hin. Wir verkosten ein paar Biere und kaufen ein.

Dann fahren wir quer durch die Landschaft, vorbei an riesigen Weiden und Feldern. Fast wie in Österreich, nur alles 10x so groß und weit. (Hab ich das schon einmal geschrieben?? Denken tu ich das oft.)

Am Abend landen wir in unserem „zweiten Zuhause“, bei Larry und Rita in Niagara/St. Davids).

Von Cape Croker bis Hanover

Weiter geht es nach Süden entlang der Ostküste der Bruce Peninsula. Das nächste Ziel heißt Hope Bay. Und wieder liegt eine schier endlose Bucht vor uns. Entlang der Ufer sind viele kleine Cottages, die meisten bereits verlassen, da die Saison zu Ende ist (viele Kanadier haben Sommerhäuser an einem See). Auch hier ist der Rückgang des Wasserspiegels deutlich sichtbar.

Wir fahren in ein Indianrreservat nach Cape Croker. Leider ist das Tourismusbüro geschlossen, aber in der kleinen katholischen Pfarrkirche treffen wir zufällig den Diakon. Er ist der erste „Native-Diakon“ in der Diözese und zeigt uns stolz die Kirche. Besonders schön ist das Altartuch, der Einband für das Lektionar und die Stola, alles aus Rehleder mit Perlenstickerei, von einer Frau aus dem Dorf gemacht.

Ein Zwischenstopp ist noch ein 200 Jahre altes Holzhaus, das von Quebec/Kanada nach Wiarton gebracht wurde. Jetzt ist „The Bruce Beckons“ es ein Antiquitäten-, Dekor-, Garten-, Delikatessenladen. Eigentlich ist heute geschlossen, die Besitzerin ist aber da und bittet uns ins Haus. Sie erzählt uns ihre Geschichte und zeigt uns alles. Dann sagt sie, dass sie in die Stadt muss. Aber wir können gerne bleiben und sollen uns nur in Ruhe alles anschauen. Sagt’s, steigt in ihr Auto ein und fährt weg. Und wir sind wieder einmal sprachlos. Das scheint hier nicht ungewöhnlich zu sein, Haus und Hof und Garten für alle zu öffnen.

Unser nächstes Ziel sind die Ruinen eines alten Herrenhauses „Corran“ und ein „Heiliger Platz“, der „Spirit Rock„.

Wieder wandern wir ein Stück auf dem Bruce Trail durch wunderschönen Wald. Wer ist schon einmal auf einem Wanderweg mit Wendeltreppe unterwegs gewesen? Für uns eine Premiere.

In Owen Sound wandern wir noch ein Runde bei den Inglis Wasserfällen.

Übernachten tun wir diesmal auf dem Parkplatz zwischen Kirche und Feuerwehr in Hanover (nicht Hannover!). Wir sind in einem Gebiet mit starker deutscher Einwanderung gelandet. Es gibt auch noch Orte wie Carlsruhe, Alsfeldt, Neustadt oder Holstein.