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Vietkong and Lao BBQ

Der nebelige und kühle Morgen hält uns bis gegen Mittag in Nong Khiao im Guesthouse. Als dann die Sonne kommt, erwachen auch unsere Lebensgeister wieder und wir wandern zu den ca. 3km außerhalb des Ortes liegenden Höhlen Tham Phatok. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Schule vorbei. Im Schulhof findet gerade eine Hochzeit statt. Riesige Zeltdächer sind aufgestellt und eine Unmenge von Gästen isst, trinkt und tanzt. Den ganzen Vormittag ist uns schon aufgefallen, dass viele Menschen schön angezogen sind, die Damen haben Stöckelschuhe und ihre besten Blusen an. Jetzt ist alles klar.

Wir marschieren weiter und kommen zu den Höhlen. Hier fanden im Zweiten Indochinakrieg die Menschen des Ortes Unterschlupf. Über eine steile Treppe gelangt man zum Eingang hinauf. Im Inneren sind noch Reste von Bambuskonstruktionen (z.B. Betten) zu sehen. Die Höhle ist hoch und groß und verschiedene Plätze sind beschriftet, z. B. “meeting place” oder “hospital”. Ein Stück um den Berg herum gibt es dann noch einmal eine Höhle zu sehen. Hier war angeblich die Bank untergebracht, Geld wurde hier gelagert. In engen, glatt ausgewaschenen Gängen schlängelt sich die Höhle in die Tiefe des Berges hinein.

Am Abend essen wir mit Bigna und Patrick “Sindat”, eine Mischung aus Suppenfondue und Grill. Lecker, lecker!!

With the boat down the Nam Ou

Wir wollen heute mit einem Longtailboot auf dem Nam Ou von Muang Khuoa bis nach Nong Khiao fahren. Um 9 Uhr sind wir an der Bootsanlegestelle und bis zur Abfahrtszeit um 9.30 Uhr trudeln noch weitere 5 Rucksackreisende ein. So teilen wir uns den Bootspreis von 1,2 Millionen Kip zu siebt auf. Am Anfang ist es noch ziemlich kalt und Patrik borgt mir seine Wollmütze um meine Ohren zu schützen. Die fünfstündige Flussfahrt ist wunderschön. Vorbei geht es an Gemüsegärten auf den Sandbänken, badenden Büffelherden, Männern, die die Fischernetze auswerfen, im Wasser spielenden Kindern, im Sand wühlenden Hausschweinen,… Die Landschaft ist atemberaubend schön. In der Ferne tauchen die ersten Karstberge auf, steil ragen die Felswände am Ufer auf. Der Fluss schlängelt sich meist träge dahin, ab und zu gibt es Stromschnellen, dann wieder sehr seichte Stellen bei denen genaues Manövrieren unablässig ist.

Zwischendurch legen wir einmal an und spazieren in ein kleines Dorf. Reis ist zum Trocknen aufgelegt, eine Frau flicht einen Korb, ein paar Männer sind bei einem Hausbau beschäftigt. Wir werden wahrgenommen, aber niemand nimmt anfangs irgendwie Kontakt auf. Mit den Kindern gelingt uns das dann ein bisschen. Die Menschen in Laos sind sehr zurückhaltend. Unser Gruß wird immer erwidert, aber dann gibt es keinen Kontakt mehr.

In Nong Khiao angekommen suchen wir uns einen netten Bungalow mit Blick auf den Fluss. Das Paar aus der Schweiz, Bigna und Patrik, quartieren sich neben uns ein. Den Nachmittag verbringen wir im Ort. Es herrscht eine sehr ruhige, entspannte Atmosphäre, es gibt ein paar nette Restaurants und Kaffees. Die Landschaft rundherum ist wunderschön – ich wiederhole mich wieder einmal! Hier lässt es sich aushalten!!!

Public transport to Muang Khuoa

Heute steht uns ein langer Reisetag bevor. Wir wollen mit dem öffentlichen Bus nach Oudomxai und von dort mit einem anderen Bus weiter nach Mung Khuoa am Nam Ou Fluss. Durch einen glücklichen Zufall bekommen wir einen Platz in einem Minivan. So sind wir nicht nur schneller unterwegs, sondern fahren auch noch eine Stunde früher ab als geplant. So sparen wir 2 Stunden ein und können einen früheren Bus nach Muang Khuoa erreichen. Mit uns im Bus ist deutsch/italienisches Paar und ein amerikanisches. Auch heute ist die Strecke wieder sehr bergig und landschaftlich wunderschön. Leider bekommen die vielen Kurven dem Amerikaner nicht gut.Statt um einen Stopp zu bitten dreht er sich zur Seite und kotzt ins Auto. Na super!! Das Auto wird so gut es geht geputzt und wir reiben uns duftendes Chinaöl unter die Nase. Das hilft ein bisschen. Wir nötigen den Amerikaner dann sich nach vorne zu setzen, drücken ihm ein paar Speibsackerl in die Hand und schärfen ihm ein sich früh genug zu melden, wenn ihm wieder schlecht wird. Ein paar Kurven weiter geht`s gleich wieder los.

Wir sind also froh in Oudomxai den Minivan verlassen zu können. Wir werden knapp vor 11 Uhr am Busbahnhof abgesetzt und kaufen uns gleich ein Ticket für den BUs um 12 Uhr nach Muang Khuoa. Als wir unser Ticket haben, sagt der Schalterbeamte: “Bus full now, you go now!” Mit “bus full” hat er vollkommen recht. Am Dach ist alles rappelvoll, der Gang im Bus ebenso. Wir quetschen uns mit unseren Rucksäcken in den Bus hinein. Ich ergattere noch einen Sitzplatz ganz hinten. Den wollte wahrscheinlich niemand, denn vor mir sind 30 ineinander gestapelte Blechwannen, die sich gegen meine Knie drücken. Andreas sitzt im Mittelgang auf diversen Gepäcksstücken. Unterwegs laden wir noch ein paar Leute mit Unmengen von Gepäck ein. Stapeln geht immer noch! Und dann beginnt die nächste Etappe: 97km lang, 4 Stunden Fahrzeit.

Und wieder ist die Fahrt wunderschön – ich wiederhole mich gerne. Der Fluss schlängelt sich durch das Tal, die Straße immer ein bisschen oberhalb, rechts und links bewaldete Berge, kleine Dörfer entlang der Straße. Langsam rumpeln wir durch das Tal, halten immer wieer einmal an und laden Menschen und Waren aus und ein, darunter auch lebende Hasen und Hühner, wie sich’s halt für einen richtigen “public bus ” gehört.

Im Ort angekommen beziehen wir Quartier im Manchoy Guesthouse und schlendern danach noch durch den Ort. Mit Blick auf den Nam Ou genießen wir ein frühes Abendessen in einem Restaurant und beobachten, wie am Flussufer eine riesige Bühne aufgebaut wird. Rundherum werden Zelte aufgebaut, am Lagerfeuer wird gekocht, im Fluss wird Wäsche gewaschen und gebadet. Fasziniert beobachten wir, was sich alles tut. Wesentlich besser als fernsehen!!!

Es stellt sich dann heraus, dass hier für eine Musik- und Zaubershow aufgebaut wird. Wir kaufen uns am Abend ein Ticket und stehen den schrillen Gesang, die übersteuerte Musikanlage und die, ich muss es leider sagen, erbärmlichen und freudlosen Tanzeinlagen der Mädchen eine Stunde lang durch. Der Zauberer lässt sich bis dahin nicht blicken und wir verlassen mt klingelnden Ohren und dröhnendem Kopf diesen Schauplatz. Gute Nacht!

With the motorbike to Muang Sing

Und wieder erwartet uns ein nebeliger und frischer Morgen. Wir mieten uns heute ein Moped und fahren, in mehrere Schichten Gewand gehüllt, nach Muang Sing. Dieser Ort liegt ca. 70km nordwestlich von Luang Namtha in den Bergen. Die Straße ist gut ausgebaut und schlängelt sich durch die wunderschöne Landschaft. In Muang Sing besuchen wir das “Tribal Museum”. Hier werden Trachten und Arbeitsgeräte von verschiedenen Bergvölkern ausgestellt. Sehr interessant ist ein Film eines deutschen Teams, in dem es um den Stamm der Akha geht, um ihr Leben in der heutigen Zeit und die damit verbundenen großen Veränderungen ihrer Lebensweise. Danach spazieren wir noch durch den Ort und besuchen natürlich auch den Tempel und das Kloster, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

Am Straßenrand sind tagsüber immer wieder geschnittene Gräser zum Trocknen aufgelegt. Am Abend werden sie gebündelt und auf Lastwagen geladen. Aus den Gräsern werden in den Dörfern dann Besen gebunden.

Ebenfalls am Straßenrand werden uns Kleintierchen wie Tausendfüßler und Käfer fürs Abendessen angeboten. Wir lehnen dankend ab.

Wir bevorzugen das leckere Essen beim Inder.

In Luang Nahmta

Am Morgen übersiedeln wir in das Zuela Guest House und verbringen den Vormittag dort. Es ist neblig und kühl. Erst gegen Mittag wird es sonnig.

Am Nachmittag mieten wir uns ein Mountainbike und radeln zum Wasserfall außerhalb des Ortes. Der Weg führt an kleinen Dörfern und abgeernteten Reisfeldern vorbei. Von der Bevölkerung werden wir kaum wahrgenommmen. Es gibt keine schreienden Kinder wie z.B. in Ägypten, das empfinden wir als sehr angenehm. Wir kommen an einer “Ziegelfabrik” vorbei. Unglaublich, wie die Menschen hier arbeiten. Barfuß stehen sie in der Lehmgrube und schaufeln den feuchten Lehm in eine Art Knetmaschine. Unten kommt dann ein Lehmblock heraus, der mit einer Art Rechen händisch in 10 – 12 Ziegel geschnitten wird. Die Ziegel werden dann auf ein Brett geladen und auf einen Handkarren aufgeladen. So werden die Ziegel ein Stück weiter transportiert und zum Trocknen in die Sonne gelegt. Irgendwann werden sie dann gebrannt. Die jungen Männer arbeiten barfuß und in der prallen Sonne. Unglaublich!! Wir radeln zum nächsten Geschäft und kaufen ein paar kühle Getränke, die wir ihnen bringen. Mit einem Strahlen im Gesicht nehmen sie sie an.

Der Wasserfall ist jetzt in der Trockenzeit ein Wasserfällchen, aber die Gegend ist wunderschön. Wir sind ganz sportlich und strampeln noch auf den Hügel, auf dem ein neuer Tempel gebaut wird. Die Aussicht in die Ebene und auf die umliegenden Berge entschädigt für den anstrengenden Weg.

Am Abend gönnen wir uns “westliches” Essen. Ein Paar aus Neuseeland hat ein Restaurant (Forestretreat), in dem es leckere Pizza gibt. Andre und Karen haben auch eine Trekkingagentur und unterstützen Menschen in den Dörfern der Umgebung, indem sie z.B. jungen Frauen Arbeit geben. Sie planen auch in einem Dorf mit den Bewohnern eine Kaffeeplantage anzulegen. Nach der Children Shelter Foundation in Chiang Mai in Thailand wieder sehr engagierte Menschen und ein beeindruckendes Projekt!

First local bus expirience

Nach dem Frühstück geht es mit dem Tuck Tuck zum Busbahnhof und mit dem öffentlichen Bus weiter nach Luang Namtha.Jeder hat einen Sitzplatz und das gesamte Gepäck hat auf dem Dach Platz, sprich, das ist keine “wirkliche” “local” Fahrt. Die Strecke, die wir zurücklegen müssen sind 197km, dafür brauchen wir 4 Stunden. Die Fahrt selber ist wunderschön. Die Straße windet sich ständig bergauf und bergab durch die bergige Landschaft. Das bekommt manchen Mägen unserer Mitreisenden nicht gut und der Verbrauch an Speibsackerln ist enorm. Wir stehen die Fahrt Gott sei Dank gut durch.

Wie so oft ist auch in Luang Namtha der Busbahnhof weit außerhalb des Ortes und ein Tuck Tuck bringt uns in das Ortszentrum. Wir bummeln noch ein bisschen durch den Ort und entdecken dabei ein sehr nettes Guesthouse mit einem wunderbaren Garten. Wir reservieren uns für morgen ein Zimmer.

Crossing the Mekong to Houng Xay

In Chiang Khong angekommen erledigen wir gleich die Ausreiseformalitäten und besteigen das kleine Longtailboot, das uns an das andere Flussufer des Mekong bringt. Wir steigen aus und betreten hiermit laotischen Boden. Gleich oberhalb der Bootsanlegestelle ist die “Immigration”. Wir füllen Visaantrag, Einreisepapier und Ausreisepapier aus, bezahlen Visagebühr U$ 70 + extra U$ 2 (für Einreise am Sonntag) und bekommen ein schönes Pickerl und einen Stempel in unseren Pass.Wir sind in Laos!! So schnell und unkompliziert sind wir noch nie in ein kommunistisches Land eingereist.

Wir beziehen in Huong Xay ein Zimmer im Thaveesinh Guesthouse und kaufen ein Busticket für morgen nach Luang Namtha im Nordosten es Landes. Am Abend gehen wir essen in das Restaurant einer Holländerin und ihres laotischen Mannes. Die beiden unterstützen die Hmongs, ein Bergvolk, das hier lebt. Sie beziehen teilweise das Gemüse von ihnen, stellen junge Frauen und Männer im Restaurant und Guesthouse an und verkaufen Handarbeiten der Hmongfrauen. Mithilfe von Spenden versuchen sie auch die Lebenssituation und die medizinische Versorgung im den Dörfern zu verbessern.