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VIP bus in mountain area

Heute erwartet uns ein langer Reisetag. Wir fahren mit dem VIP Bus (Wow!!) von Luang Prabang nach Vientiane. Die Strecke ist 380 km lang und die angegebene Reisezeit liegt bei 8 bis 10 Stunden. Unsere Sitzplätze sind im 1. Stock ganz vorne, wir haben also eigentlich eine super Aussicht. Leider ist die Scheibe mit einer dunklen Folie beklebt und über die ganzen Breite zieht sich eine Werbeaufschrift. Während der gesamten Fahrt haben wir den Eindruck, dass es bald zu regnen anfängt, so dunkel schaut es für uns aus.

Die Fahrt bis Vang Vieng (ca. halbe Strecke) ist atemberaubend schön, man kann es wirklich nicht anders sagen. Die Straße schlängelt sich den Berg hinauf, auf der anderen Seite wieder hinunter, durch ein enges Tal und dann geht es wieder hinauf und hinunter oder oben am Berghang entlang mit grandioser Aussicht auf die unendlich scheinenden Berge ringsherum. Leider hüllen sich viele Bergspitzen in Wolken und es ist oft neblig. Trotzdem genießen wir diese Fahrt sehr und sind froh, dass wir uns entschieden haben, diese Strecke mit dem Tagbus zu fahren.

Nach 11 Stunden kommen wir dann in Vientiane an und fahren mit einem Tuk Tuk in unser Hotel (Villa Manoly). Zum Abendessen treffen wir uns mit Bigna und Patrick, die einen Tag vor uns angekommen sind.

Contemplative boatride

Heute machen wir wieder einmal eine geführte Tour. Bei “Banana boat” haben wir eine Tagestour zu 3 Dörfern und zu den Pak Ou Höhlen gebucht. Zuerst geht die Fahrt mit dem Boot eineinhalb Stunden den Mekong flussaufwärts. Am Flussufer ist wieder einiges los: spielende Kinder, Wäsche waschende Frauen, Fischer, die ihre Netze ausbessern, badende Büffelherden, ja soger Gold waschende Frauen!! Wir wussten nicht, dass im Mekong Gold zu finden sein kann.

Oberhalb der Einmündung des Nam Ou in den Mekong legen wir an, und schau – der Sand glitzert golden! Am Ortseingang des Dorfes werden die gerade geernteten Erdnüsse von den Stauden gezwickt und gesäubert. Wir spazieren durch das Dorf und gehen zuerst zum Tempel. Unter einem Blechdach liegt das Holzboot des Dorfes, das jedes Jahr bei den Mekongrennen teilnimmt. Das muss ein Riesenspektakel sein. Dann gehen wir noch zur Schule. Es sind gerade Ferien und das Gebäude und der Garten liegen ruhig und verlassen da.

Wir setzen mit dem Boot zur anderen Flussseite über und sind im Dorf der Weber und Whiskeybrenner.

Nach einer Stärkung auf dem Boot fahren wir zu den Pak Ou Höhlen. Diese Höhlentempel gehören zu den bedeutendsten Kultstätten in Nordlaos. Es gibt eine tiefer und eine höher gelegene Höhle, in die die Menschen seit hundeten von Jahren Buddhastatuen unterschiedlicher Größe als Opfergaben bringen.

Gemächlich tuckern wir den Mekong wieder abwärts. Knapp vor Luang Prabang bleiben wir noch beim Papiermacherdorf stehen und sehen zu, wie handgeschöpftes Papier entsteht und dann Blüten und Blätter aufgestreut werden. Aus diesem Papier werden dann z.B. wunderschöne Lampenschirme oder Laternen gemacht, Fotoalben gebunden oder Kuverts und Briefpapier hergestellt. In einem anderen Geschäft sitzt ein Künstler und macht Sandbilder.

Luang Prabang and its monks

Heute heißt es früh aufstehen, wir wollen die Morgenprozession der Mönche sehen. Unser Hausherr, Mister Vong, bricht gerade mit seiner Gabenschale auf und nimmt uns gerne mit. Zuerst gehen wir in den Tempel, der in “unserem” Wohngebiet liegt. Mr. Vong verrichtet seine Gebete und gibt die symbolischen 3 Reisknödel als Opfergabe in die bereitgestellten Schalen. Dann gehen wir zurück zur Straße und der Klang der Gongs kündigen die Mönche an. Die Mönche kommen die Straße entlang und die wartenden Menschen geben ihre Gaben, meist Reis, in die Opferschalen der Mönche. Das alles verläuft in Schweigen und ruhiger Atmoshäre.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Königspalast und Palastmuseum, besichtigen die Gemächer und bestaunen die ausgestellten Kunstschätze. Gleich nebenan steht Wat Mai mit seinem speziellen Goldrelief an der Frontseite und dem wunderschönen Dach.

Um von Tempel zu Tempel zu gelangen, wählen wir immer wieder andere Gässchen und entdecken immer wieder hübsche Häuser und schöne Kolonialvillen.

Zu Mittag stärken wir uns in einer der vielen Sandwichbuden und schlürfen einen leckeren Fruchtshake. Hier lernen wir ein junges Paar aus Polen kennen, das mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Tour startete in der Türkei und das Ende wird in Australien sein. Sie haben dafür 3 Jahre geplant. Wow!!

Am Nachmittag machen wir es uns mit Kaffee und französischen Törtchen auf der Terrasse unseres Guesthouses gemütlich. Der Blick auf den Mekong hat etwas sehr Entspannendes. Das Wasser strömt gemächlich dahin, Boote tuckern vorbei, Fischernetze werden ausgeworfen und wieder eingeholt, auf den Sandbänken spielen Kinder Fußball, die Gemüsebeete an den Ufern werden gegossen, das Wasser dafür aus dem Mekong geholt, wunderschöne Schmetterlinge flattern zwischen den Palmen umher,… Idyllisch!!

Wohin zum Sonnenuntergang über dem Mekong? Mit Helena und Poliziano auf den einzigen Hügel der Stadt, den Phou Si! Der schweißtreibende Aufstieg führt über 330 Stufen nach oben. Diese Anstrengung nehmen unzählige Menschen auf sich und so ist es rund um den Tempel, der auf dem Hügel steht, und auf den Platformen rundherum gerammelt voll. Jeder will den besten Platz für sein Foto. Kameras, Tablets, Handys, alles wird für DAS Foto gezückt. Heute sind viele Wolken über den Bergen, der Sonnenuntergang selber also nicht besonders spektakulär. Aber die Aussicht rundherum ist gigantisch.

Als wird in der Dämmerung wieder unten ankommen, bietet sich mit den vielen roten und blauen Zeltdächern des Night Markets ein netter Anblick.

Silk and temples

Trotz Nebel und kühler Temperaturen frühstücken wir auf der Terrasse, wir sind ja mittlerweile einiges gewöhnt.

Wir besuchen das Ock Pop Tok Village Center, ein Projekt in dem die örtliche Dorfbevölkerung unterstützt wird, deren Webarbeiten in Geschäften in der Stadt verkauft werden und faire Löhne gezahlt werden. Wir bekommen eine Führung. Die Seidenproduktion wird erklärt und ebenso die verschiedenen Färbemethoden und Duck- und Maltechniken. Im Ock Pop Tock Shop in der Stadt erstehen Andreas und ich unsere ersten laotischen Seidenprodukte. Ock Pop Tock bedeutet übrigens “east meets west”.

In der Stadt treffen wir dann Helena und Poliziano wieder. Wir besuchen gemeinsam den Wat Xieng Thong, den ältesten Tempel Luang Prabangs. Am Haupttempel werden Renovierungsarbeiten durchgeführt und wir können zusehen, wie mithilfe von Schablonen das für hier so typische Muster (Blattgold) auf die Holzbalken kommt, entweder rot und gold oder schwarz und gold. Die Außenwände mancher Gebäude sind mit schönen Glasmosaiken verziert. In der Begräbnishalle steht noch ein wunderschöner alter königlicher Begräbniswagen. In der “Roten Kapelle” gelingt es Andreas, die schwere Buddhastatue hochzuheben und so wird wohl sein geheimer Wunsch in Erfüllung gehen.

Auf dem Weg zurück in das Stadtzentrum schauen wir noch bei dem einen oder anderen von den ca. 30 Tempeln und Klöstern hinein.

Am Abend tätigen wir auf dem Night Market ein paar Einkäufe. Das Entdecken von Handpuppen lässt mein Kinder- bzw. Lehrerherz gleich höher schlagen und ein Elefant und ein Büffel sind ab jetzt unsere Reisebegleiter.

Wir besuchen das Ock Pop Tok Village Center, ein Projekt in dem die örtliche Dorfbevölkerung unterstützt wird, deren Webarbeiten in Geschäften in der Stadt verkauft werden und faire Löhne gezahlt werden. Wir bekommen eine Führung. Die Seidenproduktion wird erklärt und die verschiedenen Färbemethoden und Duck- und Maltechniken.

Chitdara 2, our residence!

Heute ist wieder ein Reisetag. Wir fahren mit dem Minivan von Nong Khiao in die alte Königsstadt Luang Prabang. Die Fahrt dauerte nur 3 Stunden und ist sehr bequem.

In Luang Prabang haben wir im Chitdara II Guesthouse schon ein Zimmer reserviert. Das Haus ist ein wunderschönes altes Kolonialgebäude mit einer schönen Terrasse am Mekong. Luang Prabang ist ein sehr nettes Städtchen, seit 1995 UNESCO Weltkulturebene. Nach den wenigen Touristen im Norden bekommen wir hier beinahe einen “Kulturschock”. Hunderte Touristen spazieren durch die Straßen, ein Restaurant reiht sich an das nächste, jedes zweite Haus ist ein Guesthouse, dazwischen gibt es noch jede Menge Massagesalons und kleine Reisebüros, die Ausflüge in die Umgebung anbieten. Und natürlich jede Menge Geschäfte und Boutiquen. Dennoch gelang es den Charme der Stadt zu erhalten und es herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Wir erkunden die Stadt und schlendern am Abend durch den Night Market mit seinen unzähligen Textil- und Handwerksprodukten. Von Seiden- und Baumwollschals und Kleidung über Holzschüsseln und T-Shirts bis hin zu Produkten aus handgeschöpftem Papier gibt es alles. Am Abend treffen wir Bigna und Patrick aus der Schweiz wieder. Der Touristentrampelpfad ist schmal!

Vietkong, Motopedagogic, river weed

Heute wandern wir in der anderen Richtung aus Nong Khiao hinaus. Auf einer Staubstraße gehen wir ca. 3 km flussaufwärts und dann ca. eine halbe Stunde durch abgeerntete Reisfelder auf die Berge zu. Auch heute sind das Ziel Höhlen aus der Zeit des Indochinakrieges. Die letzten 15 Minuten gehen wir durch dichten Wald und am Schluss ganz steil die Felsen hinauf. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Ein bisschen können wir uns jetzt vorstellen wie es am Ho-Chi-Min Pfad gewesen sein muss.

Nach den Höhlen spazieren wir noch in das Dorf. Wir sehen, wie das Seegras, das es jetzt überall zu kaufen gibt, verarbeitet wird. Das Seegras wird nur in der Trockenzeit, also jetzt, direkt aus dem Fluss geerntet. Es wird mit Holzknüppeln weich geklopft und dann auf eine Plastikfolie gelegt. Hier wird es mit einer Art Besen durch Klopfen dünn ausgebreitet. Jetzt wird entweder eine andere Plastikfolie oder ein Bambusgeflecht draufgelegt und das Ganze umgedreht. Das Seegras wird mit Sesam und Tomatenscheiben bestreut und in der Sonne getrocknet. Vor dem Essen wird es noch in Öl gebraten oder frittiert. Ein leckerer Chipsersatz, vor allem zu einem Glas Bier, leider sehr ölig und nur in geringen Mengen zu vertragen.

Im Dorf kommen dann ein paar Kinder zu uns und wir verschenken unsere mitgebrachten Stifte und Seifen. Als wir das Dorf dann verlassen, kommen uns die Kinder nachgelaufen und schenken uns Blumen und rufen immer “Khop chai lai lai ” (danke sehr). Sie haben eine Riesenfreude – und wir auch. Am Wegrand sitzt dann noch ein Mädchen mit einem Faden in der Hand. Ich packe meinen Fingerfaden aus und zeige dem Mädchen den Zauberknoten. Schon sind wir umringt von Kindern, die staunend dem Fadenwunder zusehen. Das Mädchen hat’s blitzschnell heraußen wie der Zauberknoten geht und als wir weggehen sitzen alle Kinder rundherum un staunen.

Bis zu den Knien mit rotem feinem Sand eingestaubt kommen wir zurück und steuern gleich das erste Restaurant an, um uns mit einem frischen Zironensaft zu stärken. Die frischen Fruchtsäfte und Fruchtshakes sind einfach immer ein Genuss!