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Angkor one

Kulturtag eins in Siam Reap, wir machen heute die “Kleine Tour”.

Um 7 Uhr starten wir unsere Fahrt mit dem Tuk Tuk und stoppen als erstes bei Wat Angkor Thom. Das Tempelgelände erstreckt sich über eine Fläche von 3×3 km und ist von einem breiten Wassergraben und einer 8m hohen Mauer umschlossen. Durch ein mächtiges Tor mit 4 riesigen Gesichtern, eines in jede Himmelsrichtung, gelangen wir in das Tempelgelände. Innerhalb der dritten Einfassung steht der Tempel Bayon mit seinen 54 Türmen mit jeweils 4 riesigen Gesichtern. Wir durchqueren Gänge, gehen durch Torbögen und steigen Treppen hoch und gelangen so von einer Einfassung zur nächsten, bis wir schließlich beim Heiligtum im Zentrum der Tempelanlage sind. Die Architektur, die vielen Türme mit ihren Gesichtern und die schönen Reliefs beeindrucken uns. Und auch die Anzahl der Touristen, die sich hier durchschieben, ist beeindruckend. Es ist gerade Chinesisches Neujahr und hunderte von Chinesen, Koreanern, Japanern sind zwischen den alten Mauern unterwegs. Es herrscht schon fast ein Gerangel um die besten Fotoplätze. Andauernd steht man jemandem im Weg bzw. im Foto, auf den meisten Fotos sind – für uns – zu viele Menschen. Aber es ist auch lustig, den Asiaten beim Fotografieren und Posieren zuzusehen.

Wir gehen weiter zum Staatstempel Baphuon aus dem 11. Jhdt. und klettern die steilen Treppen bis zur 4. Ebene hoch. Ein schweißtreibender Aufstieg, der mit einer sanften Brise und einem tollen Ausblick belohnt wird.

An kleineren Tempeln, der Elefantenterrasse und der Terrasse des Leprakönigs vorbei, kommen wir zu unserem wartenden Tuk Tuk Fahrer Wannat. Wir genießen die Fahrt und den erfrischenden Fahrtwind bis zum nächsten Tempel, dem Dschungeltempel Ta Prohm. Auf diesem Tempelgebiet wurden die Bäume nicht gerodet und so wachsen auf Mauern und Terrassen mächtige Bäume und riesige Wurzeln umschlingen Torbögen und Türme. Sehr beeindruckend und äußerst fotogen!!

Die letzten Tempelanlagen, die wir heute besuchen, sind Banteay Kdei und Prasat Kravan.

Wir fahren in die Stadt zurück und gleich in das, von dem Schweizer Beat Richner gegründete Kinderkrankenhaus Kanta Bopha zum Blutspenden. Bei meinem Blut meint die Krankenschwester nach der ersten Überprüfung: “Your blood is okay for living, but not for donating. The haemoglobin is too low.” So entkomme ich dem Stich, nicht so Andreas. Er gibt Blut und bekommt Kekse, “Seven Up” und ein T-Shirt.

Den späteren Nachmittag verbringen wir im Pool des “La Maison“. Bigna und Patrik, die zwei Schweizer, die wir bereits seit Muang Khuoa (Laos) kennen, kommen auch und wir verbringen jetzt unseren tatsächlich letzten Abend mit Schwimmen und gutem Essen miteinander.

Metta Karuna

Heute geht die Reise weiter, unser Ziel heißt Siam Reap. Die Stadt ist bekannt für seine vielen im Umland liegenden Tempelanlagen. Die bekannteste ist Angkor Wat.

Wir übernachten im Gästehaus des “Jesuit Reflection Center” – “Metta Karuna” (“Loving kindness and Compassion” – sh. unten) und werden von Schwester Denise gleich nett empfangen. Hier befinden sich sowohl die Sozialeinrichtung “Jesuit Service Cambodia” als auch der Flüchtlingsdienst “Jesuit Refugee Service“. Wir stöhnen unter der Hitze und möchten uns gar nicht mehr aus dem schönen Garten wegbewegen. Doch Sr. Denise Coghlan plant gleich unseren Nachmittag. Wir können jetzt schon das Eintrittsticket für das Tempelgelände kaufen, das gilt dann bereits ab heute Abend und wir können so den Sonnenuntergang beim Tempel genießen. Sie ruft den bekannten Tuk Tuk Fahrer Wannat an, der holt uns gleich ab und beginnt die erste kleine Tour mit uns. Ziel ist der berühmte Angkor Wat.

Beeindruckend stehen bzw. liegen der Wassergraben, die mächtige vierte (=äußere) Umfassungsmauer mit ihrem großen Tor und vor allem hunderte von Tuk Tuks , Mopeds, Fahrrädern und Reisebussen samt den dazugehörigen Touristen vor uns. Eine unglaubliche Menschenmenge ist hier unterwegs. Es ist bereits nach 17 Uhr und die Mehrzahl der Besucher verlässt den Tempel. Wir gehen also in die Gegenrichtung, in den Tempel hinein, auf die 5 Türme des inneren Tempelbereiches zu. Das ist perfekt! Je weiter wir in die Tempelanlage hineingehen, desto weniger Touristen sind unterwegs und es ist angenehm ruhig. Die Stimmung mit der untergehenden Sonne ist richtig mystisch.

Angkor Wat ist von seiner Gesamtfläche her größer als der Vatikan!! Die Türme und Wände mit ihren Reliefs sind sehr beeindruckend.

Es ist unbeschreiblich heiß und schwül. Jeder schaut aus, als ob er mit dem Gewand geduscht hätte. Zwischen den Mauern und in den Gängen und Gallerien steht die Luft. Das ist eine Besichtigungstour zu Saunabedingungen, leider ohne Tauchbecken.

Am Abend essen wir nebenan im Hotel “La Maison d’Angkor” am Pool. Morgen werden wir wiederkommen und unsere Badesachen mitbringen.

Aus der Khmer Philosophie:
Auf den Toren des Tempel Angkor Thom sind jeweils vier Köpfe die in vier Richtungen schauen und folgende vier Geisteshaltungen darstellen.

Metta (Loving Kindness – liebevolle Freundlichkeit)
Karuna (Compassion/Mercy – Mitgefühl/Barmherzigkeit)
Upika (Equanimity – Gelassenheit /Gleichmut)
Mudita (Rejoicing in the others’ good – Freude am Guten des Anderen)

Wat Phnom Santuk

Wir starten unsere Kulturtour heute von Kampong Thom aus in Richtung Süden. Mit dem Tuk Tuk fahren wir ca. 20 km in Richtung Phnom Penh zum Berg Wat Phom Santuk. Der Berg mt seinen vielen Tempeln und Schreinen auf dem Gipfel ist eines der bedeutendsten Heiligtümer Kambodschas. An Wochenenden und Feiertagen ist hier angeblich sehr viel los, heute jedoch sind nur wenig Menschen da. Wir erklimmen die 809 Stufen (eigentlich sind es 810, aber gerade Zahlen bringen Unglück) und werden mit einem Blick in die Ebene belohnt. Auf dem Plateau gibt es unzählige Tempel, Schreine und Altäre unterschiedlichen Alters und in verschiedenen Größen und Erhaltungszuständen.

Auf unserem Rückweg nach Kampong Thom stoppen wir noch bei den Steinmetzen, die entlang der Straße arbeiten. Hier entstehen Buddhas, Nagas (Schlangen), Elefanten und alle möglichen und unmöglichen Steinmetzarbeiten in allen Größen. Die Menschen arbeiten teiweise in der prallen Sonne, vor dem Staub sind sie nur durch umgebundene Tücher oder OP-Masken geschützt.

Auch bei einem Schnitzer und Trommelhersteller bleiben wir noch stehen. Die Trommeln werden mit Büffel-, Rind- oder Schlangenhaut bespannt.

Wir kommen außerdem gerade rechtzeitig zum Unterrichtsende der Schulen ins Dorf zurück und hunderte Schüler und Schülerinnen ergießen sich förmlich aus den Schultoren auf die Straße. Der Verkehr wird angehalten – und alle bleiben stehen. Das gleicht einem Wunder, denn eigentlich scheint es hier absolut keine Verkehrsregeln zu geben. Unzählige Rad- und Mopedfahrer bevölkern dann die Straße in beiden Richtungen.

Am Nachmittag kehren wir wieder in unser kleines Paradies zurück und genießen alle Annehmlichkeiten des Sambor Village Hotels.

Sambor Prei Kuk Temple

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Tuk Tuk zur ca. 30km entfernten Tempelanlage Sambor Prei Kuk aus dem 6. Jhdt. Die letzten 10 km der Strecke sind Staubstraße und wir sind froh um die OP-Masken, die unser Tuk Tuk Fahrer Khut Vibol für uns besorgt hat. Jetzt schmunzeln wir nicht mehr über die Einheimischen, die mit allen möglichen Varianten von Mundschutz unterwegs sind.

Die Tempelanlage liegt in einem großen Waldgebiet und nur wenige Teile davon sind freigelegt. 2014 wird diese Anlage zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt werden.

Am Eingang zur Tempelanlage bietet sich uns Chang Chenda als lizenzierter Guide (mit offiziellem Ausweis!) der Samborvillage Community als Führer an. Er kann gut Englisch, wir sagen zu und bereuen es nicht. Er weiß viel, erzählt viel und ist sehr interessiert an Gedanken- und Meinungsaustausch.

Chang Chenda was born 1981. In 2007, he became a guide. Chenda enjoys communicating with tourists and telling them about the history of Sambor Prei Kuk and his village. Besides guiding, he is a farmer and he grows vegetables around his house.”

Die nächsten 2 Stunden verbringen wir zwischen Tempeltürmen, Mauerresten und Hl. Teichen. Wir sind fasziniert von den Bauten, manche Reliefs sind noch zu erkennen. So wandern wir von Anlage zu Anlage durch den Wald.

Unser Tuk Tuk Fahrer bringt uns dann noch zur Katholischen Kirche. Leider sind die zwei Jesuitenpatres nicht da, aber einer der jungen Studenten, die hier wohnen, zeigt uns die Kirche und erzählt uns von ihrem Leben und Arbeiten hier auf dem Kirchengelände.

Am frühen Nachmittag sind wir wieder in unserem Hotel und genießen Pool, Liegestühle, Internet und unsere Bücher.

Paradise found

Als wir in Kampong Chang ím Smile Restaurant beim Frühstück sitzen, schiebt sich die Sonne als orange Scheibe über den Horizont und über den Mekong. Ein wunderschöner Anblick!

Mit dem “local bus” fahren wir heute nach Kampong Thom weiter, wo wir im “Sambor Village” drei  Nächte bleiben werden. Bis die vielen Kisten mit Gemüse und Obst im Gepäcksraum des Busses verstaut sind, dauert es einige Zeit und so beobachten wir das rege Treiben am Busbahnhof.

Am frühen Nachmittag kommen wir in Kampong Thom an und beziehen unseren schönen Bungalow. Uns bringt heute nichts mehr dazu, dieses paradiesische Plätzchen zu verlassen.

Heute ist der letzte Tag der Feierlichkeiten anlässlich der Einäscherung des ehemaligen Königs Sihanouk. Im Fernsehen gibt es stundenlange Liveübertragungen von der Prozession des Trauerzuges durch Phnom Phen, den Gebeten, Verehrungen und Blumen- und Kranzniederlegungen. Seit 4 Tagen ist das ein riesen Tamtam. Der alte König war für viele Kambodschaner sehr wichtig und bedeutsam, denn er hat die Unabhängigkeit von den Franzosen erreicht.

Morning market

Am Morgen wandern wir in Kratie entlang des Mekong flussaufwärts und landen mitten in einem kleinen Morgenmarkt mit allem Essbaren, was man sich nur vorstellen kann. Wir frühstücken dann aber doch lieber in einem Restaurant in der Stadt.

Mit dem Minivan fahren wir zu Mittag ab und erreichen nach 3 Stunden unser nächstes Zwischenziel, Kampong Cham. Es ist nicht so leicht ein Quartier zu finden, das uns gefällt. Wir haben keine Lust auf Backpackerabsteigen mit kleinen Zimmern und ohne Aircondition. So landen wir schließlich im Mekonghotel, einer großen chinesischen Bettenburg.

Im Smile Restaurant, gleich in der Nähe, essen wir zu Abend. Wieder ein tolles Projekt, von BSDA (Buddhism for Social Development Action) gestartet. Waisenkinder und missbrauchte Kinder bekommen eine Ausbildung in Gastronomie und Englisch und wohnen in einer WG.

Entering Cambodia

Don Khone morningHeute verlassen wir Laos und wollen bis Kratie in Kambodscha fahren. Die Fahrt sollte 6 bis 7 Stunden dauern. Um 8 Uhr steigen wir in das Boot und verlassen die Insel Don Khon. Am Festland, in Nakasang, herrscht dann beim Büro der Buscompany ein ziemliches Chaos und Gedränge. Wir füllen alle Papiere und den Visumsantrag für die Einreise nach Kambodscha aus und müssen das Ticket von der Insel in das Busticket umtauschen. Die Angestellten sind unfreundlich und geben nur wiederwillig Auskunft. Dann müssen wir noch ca. 300m durch den Ort zur Busstation gehen, obwohl es geheißen hat, dass der Bus hierher zum Büro kommt und der Bus auch schon da war, aber wieder weggefahren ist. Dort gibt es dann anscheinend zu viele verkaufte Tickets und nicht genug Platz für alle Passagiere. Eine Gruppe Israelis wird in einen Minivan umgeladen. Wir fahren noch immer nicht los und es stellt sich heraus, dass ein Guesthousebetreiber von Don Det einigen Mädels ein Ticket verkauft, es aber nicht abgestempelt hat und es daher ungültig ist. Es wird viel diskutiert und telefoniert, die Mädels müssen wieder auf die Insel zurück um das zu klären und wir fahren endlich ab.

An der Grenze erledigen wir unsere Einreise schnell und unkompliziert, müssen dann aber eine Stunde warten, bis die Pässe der Passagiere, die abgesammelt wurden, abgefertigt und wieder ausgeteilt werden. (Viele Passagiere gaben ihre Pässe und Papiere einem Busbegleiter ab um für sie die Einreiseformalitäten zu erledigen. Wir wollten unsere Pässe nicht aus der Hand geben.) Es ist heiß und alle hängen erschöpft irgendwo im Schatten.

An der Grenze mussten wir den Bus wechseln (obwohl wir einen durchgehenden gebucht haben), das Gepäck wurde teilweise in den Bus gepackt und dann hatte man wieder keinen Platz für die Passagiere und auch zu viele verkaufte Tickets. Also musste ein Teil der Passagiere wieder raus aus dem Bus, das Gepäck ebenso, das Gepäck der mitfahrenden Passagiere passte dann doch in den Gepäcksraum. Das klingt chaotisch?? Das war es auch!!!

Mit zweieinhalb Stunden Verspätung kommen wir fix und fertig endlich in Kratie an. Den Abend verbringen wir mit einem netten Paar aus Frankreich. Wir organisieren uns noch das Busticket für den nächsten Tag nach Kampong Cham. Wir wollen uns die Strecke nach Siam Reap ein bisschen aufteilen. Dann fallen wir müde ins Bett. So ein Reisetag hat’s in sich!!