Neueste Artikel

JSC Outreach program

Mit zwei Mitarbeitern des Jesuit Service Cambodia (JSC) machen wir heute eine „Landpartie“. Wir fahren in Dörfer, die etwa eineinhalb Autostunden außerhalb Phnom Penhs liegen und besuchen dort verschiedene Projekte. Die Fahrt selber zeigt uns die extremen Lebenssituationen und -verhältnisse auf, in denen Kambodschaner leben. Da sind auf der einen Seite neue Protzbauten, tolle Villen und Nobelwohngebiete, von hohen Mauern und Zäunen umgeben und „gesichert“. Auf der anderen Seite sind da windschiefe Hütten, die am Flussufer stehen, wo zu befürchten ist, dass sie die nächste Regenzeit nicht mehr überstehen werden. Die Straßen, auf denen wir unterwegs sind, werden immer enger und holpriger, bis wir schließlich über einen Traktorweg und trockene Reisfelder unser erstes Ziel erreichen. Am Rande eines Dorfes heben Dorfbewohner Erdreich aus um ein großes Becken anzulegen. Hier soll  ein Reservoir entstehen, in dem in der Regenzeit Regenwasser gesammelt werden kann. Die monatelange Trockenheit ist hier ein großes Problem. Es kann nur einmal im Jahr Reis geerntet werden. Mit dem Wasserreservoir kann es durch Bewässerung der Felder dann zwei Ernten pro Jahr geben, was ein enormer Fortschritt im Kampf gegen den Hunger ist. Das Projekt heißt „food for work“. Jeder Dorfbewohner, der sich an der Arbeit beteiligt, bekomt am Ende Reis. Bezahlung in Naturalien sozusagen.

Als nächstes statten wir der „Minischool“ einen Besuch ab. In dieser, vom JSC gebauten und betriebenen Schule, werden Kinder der Vorschulstufe und der 1. Schulstufe gemeinsam unterrichtet. Schüchtern und beinahe verängstigt sitzen die Kinder in ihren Bänken und schauen uns mit großen Augen an. Neben der Schule ist in einem Haus, besser gesagt unter einem Haus (die Häuser hier stehen immer auf Stelzen), die Dorfbibliothek untergebracht. Hier können sich Kinder Geschichtenhefte und Bücher ausborgen, sie hier lesen oder mit nach Hause nehmen. Immer öfter kommt es vor, dass Kinder in der Bücherei ihren Eltern vorlesen und die Buchstaben erklären. So lernen Erwachsene von den Kindern.

Mittagspause machen wir auf dem Gelände eines buddhistischen Klosters. Hier steht auch eine, vom JSC und einer australischen Organisation (See beyond borders) aufgebaute, „secondary school“.

Als nächstes besuchen wir eine Familie, in der einem Kind der Schulbesuch ermöglicht wird. Die finanziellen Ausgaben werden abgedeckt und die Familie wird mit Reis, Öl, Seife, Waschpulver, etc. unterstützt. Hier ist es wieder einmal Zeit meinen Fingerfaden auszupacken und schon bald sind Kinder und Erwachsene mit dem Knotentrick beschäftigt.

Eine Schule haben wir noch auf unserem Besuchsplan. Wir geraten mitten in eine Baustelle hinein. Die Zwischenwände waren nicht bis unter das Dach gemauert, was jetzt nachgeholt wird. Natürlich bei laufendem Schulbetrieb.

Auf dem Rückweg nach Phnom Penh sehen wir dann noch „Schlammfischer“. In einem beinahe ausgetrockneten Teich stehen Fischer bis zum Hals im Schlamm und fangen mit den Händen Fische. Sie sind dabei sehr erfolgreich, wie die vollen Körbe zeigen.

Palmblatt Manuskript

Arriving in Phom Penh

Heute ist Aschermittwoch, unser letzter Reisetag in Kambodscha. Nach der morgendlichen Messe mit vielen Schulkindern in der Pfarrkirche am Gelände der Catholic Prefecture fahren wir mit dem Minivan von Battambang nach Phnom Penh, wo wir wieder bei den Jesuiten im Gästehaus wohnen werden. Die Fahrt ist abenteuerlich und wir schicken einige Stoßgebete für eine gute Ankunft zum Himmel. Der Fahrer rast mit ständig überhöhter Geschwindigkeit bis 135 km/h über die enge zweispurige Straße voller Mopeds und Tuk Tuks. Nur dichter Verkehr oder Lastwagen vor uns bremsen ihn ein bisschen ein. Er brettert mit 80 bis 100km/h durch Dörfer, dass uns angst und bange ist um uns und um die Leute draußen. Er donnert durch Schlaglöcher, dass wir uns wundern, dass wir keinen Reifenschaden, Achsbruch oder sonstiges haben.

Wir kommen heil in Phnom Penh an und Father Greg holt uns bei der neuen japanisch-kambodschanischen Freundschaftsbrücke ab. Gottt sei Dank, denn ich glaube, wir hätten keinen Tuk Tukfahrer gefunden, der gewusst hätte, wo er uns hinbringen muss.

Am Nachmittag fahren wir in die Stadt und wollen den Königspalast und die Silberpagode besuchen. Der Palast ist nach den Feierlichkeiten anlässlich der Einäscherung des ehemaligen Königs Sihanouk noch immer geschlossen. So sind nun alle Touristen, die sich auf zwei Besuchsplätze aufteilen würden, nur im Gelände der Silberpagode und es ist ordentlich voll. Die Silberpagode hat einen Fußboden aus Silberfliesen, daher ihr Name. An manchen Stellen ist der Teppich weggeklappt und man kann die Fliesen sehen. Auf den Fliesen gehen darf nur der König. In einem kleinen Seitentempel sind seltene Palmblattmanuskripte ausgestellt. Im Wandelgang gibt es alte Malereien, leider in schlechtem Zustand.

Im Craft Peace Cafe genießen wir einen Mangosmoothie. Das Craft Peace Cafe ist eine Einrichtung des Banteay Prieb Centers. Im Banteay Prieb Center werden von behinderten Menschen verschiedene Handwerksprodukte hergestellt. In den nächsten 2 Tagen werden wir diese Einrichtung des JSC (Jesuit Service Cambodia) etwas außerhalb von Phnom Penh besuchen.

Die Rückfahrt zu unserem Quartier dauert dann etwas länger, denn wir geraten in den allabendlichen Stau. Hunderte Mopeds, Fahrräder, Tuk Tuks und Autos quetschen sich aneinander vorbei, zwischen den Fahrzeugen sind oft nur fingerbreite Abstände. Bei Rot wird fleißig in die Kreuzung eingefahren, was die Dichte des Verkehrs und den Stau erheblich „verbessert“.

Experience Jesuit Service

Ein Tag im Zeichen des JSC (Jesuit Service Cambodia) im Gebiet der Prefecture Battambang.

Auf dem Sozius der Mopeds von Mitarbeitern in ihren pink farbenen Hemden fahren wir (2 Engländer, eine Spanierin und wir zwei) mit Jago, einem Volontär aus Spanien, aufs Land hinaus. Wir besuchen Familien in Dörfern, die über das Programm „Anatah“ vom JSC betreut werden. Überall werden wir herzlich und freundlich empfangen. Pro Familie wird einem Kind der Schulbesuch ermöglicht. Ab der 6. Schulstufe besuchen sehr viele Kinder nicht mehr die Schule, da ihre Arbeitskraft zuhause gebraucht wird. Anatah übernimmt die Schulkosten und gibt der Familie außerdem alle 2 Monate Naturalien (Reis, Seife, Öl,…) in dem Ausmaß wie sonst das Kind zum Famileneinkommen beitragen würde. Die Familien werden regelmäßig besucht um zu sehen wie es ihnen geht und ob anderweitig Hilfe (Arzt,…) benötigt wird. Wir kommen in Behausungen, die wirklich nur aus einem Blätterdach und Wänden aus Palmblättern bestehen. Die Kochstelle liegt außerhalb der Hütte, auf einer Plattform (aus Bambus) unter dem Dach wird gegessen, auf einer weiteren Plattform etwas höher wird geschlafen. Es gibt kein Regal, keinen Kasten, keine Truhe. Die paar Küchenutensilien stehen neben der Kochstelle, die wenigen Kleider hängen über einer Stange. Wasser kommt entweder aus einem Ziehbrunnen oder es wird aus dem Teich geholt. Während des Monsuns wird Regen in großen Tonbecken gesammelt. Überall rennen Hühner, Katzen und Hunde herum, manchmal auch die Schweine. Während der Regenzeit steht das Wasser zeitweise bis knapp unter die Plattformen und die Fische schwimmen sozusagen im Esszimmer vorbei. Unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Menschen hier leben! Und wir sind wieder einmal froh und dankbar, auf der anderen Seite der Weltkugel geboren zu sein.

Am Nachmittag bekommt Andreas von Fr. Manoly eine Führung über das Gelände und Erklärungen über die unterschiedlichen Aufgaben des JSC der Prefecture Battambang. Ich hingegen „büße“ den Zuckerrohrsaft mit Eis, den wir unterwegs getrunken haben und verbringe den Nachmittag zwischen WC und Bett. Die zwei Ärzte aus Spanien, die für 6 Wochen hier als Freiwillige arbeiten, kümmern sich ganz lieb um mich. Am Abend gibt es Schonkost für mich und damit ist wieder alles in Ordnung.

Circus Phare

A video from our visit in 2013. More than just a circus, Phare performers use theater, music, dance and modern circus arts to tell uniquely Cambodian stories; historical, folk and modern. The young circus artists will astonish you with their energy, emotion, enthusiasm and talent. Phare artists are students and graduates from Phare Ponleu Selpak’s (www.phareps.org) vocational training center in Battambang.

A day in Battambang

Mit dem Bus fahren wir nach Battambang, wo wir zwei Nächte im Gästehaus der katholischen Kirche bei den Jesuiten bleiben werden. Wir lernen den Bischof, Monsignore Kike Figaredo, kennen, einen unglaublich charismatischen und beeindruckenden Mann. Am Abend steht noch eine Besonderheit auf dem Programm: der Besuch des Zirkus Phare Panloi Selpak. In einem Flüchtingslager an der thailändischen Grenze entstand eine Zirkusschule, die immer größer und bedeutender wurde. Sie übersiedelte nach Battambang und hier gibt es nun auch Ausbildungen für Musik, Kunst und Animation. Die „Pre-professional group“ (16 bis 18 Jährige) zeigt ihr Programm „Eclipse“. Die jungen Leute bringen tolle Leistungen, zwei von ihnen werden ab Sommer in Montreal beim Cirque du Soleil einen Ausbildungsplatz bekommen.

Hier in Battambang werden um 20 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, so ist unser Eindruck. Wir schaffen es gerade noch ein offenes Restaurant zu finden für unser Abendessen. Zum Heimfahren gibt es dann kein Tuk Tuk mehr und wir spazieren durch die teilweise dunklen Straßen zu unserem Quartier.

Another lazy day

Den Großteil des Tages verbringen wir „Zuhause“, schreiben Tagebücher und emails, bearbeiten Fotos, lesen, spielen mit den Welpen und genießen den schönen Garten.

Am Nachmittag fahren wir noch einmal in die Stadt, bummeln über den Markt und essen mit Helena und Poliziano zu Abend.

Angkor two

Kulturtag Nummer 2 in Siam Reap, wir machen heute die „“Große Tour“.

Mit dem Tuk Tuk fahren wir zu dem 30 km außerhalb Siam Reaps liegenden Tempel Banteay Srey, dem „Tempel der Frauen“. Der Tempel ist aus Sandstein, nur ebenerdig gebaut und wesentlich kleiner als viele andere, aber er besticht durch seine wunderschönen, fein gearbeiteten Reliefs. An jeder Ecke entdecken wir wunderbare Details und schöne Ornamente. Vor dem Tempel sind ungewöhnlich viele Polizisten. Einige bieten ihre Polizeiabzeichen zum Kauf an: „Buy souvenir, only 5 $!“ Korruption und in die eigene Tasche Wirtschaften gibt es hier an jeder Straßenecke. Das ist jedoch auch für uns neu.

Unser nächster Stopp ist das private Landminenmuseum von Aki Ra. Aki Ra ist Kambodschaner, der als Soldat viele Minen legen musste und nun seit vielen Jahren intensiv Minen räumt, früher auf eigene Faust, jetzt in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen. Nachwievor werden jährlich viele Kambodschaner durch explodierende Minen verletzt oder getötet, im letzten Jahr starben 43 Menschen. Besonders die Grenzgebiete zu Thailand und Vietnam sind noch immer vermint bzw. noch nicht geräumt.

Auf dem Rückweg stoppen wir in einem Dorf, in dem neben der Straße aus den Früchten der Zuckerpalme Palmzuckersirup und Palmzucker hergestellt wird. Die zähe Masse wird in kleine Förmchen gegossen und getrocknet. Die runden Zuckerstücke schmecken sehr gut, sind nicht zu süß.

Die nächste Tempelanlage, die wir erklimmen, ist Pre Rup. Der Tempel erinnert uns an eine Pyramide. Über steile Treppen steigen wir bis zum Heiligtum hinauf und haben einen schönen Blick über die umliegenden Reisfelder und Palmenhaine.

Unser letzter Tempel ist Preah Khan, der „Tempel des Heiligen Schwertes“. Der Tempel diente lange Zeit als Kloster und Universität. Die Anlage wurde nur teilweise rekonstruiert und wiederaufgebaut und so gibt es zwischen Mauern und Türmen auch hier Bäume, deren Wurzeln Steinbrocken umklammern und über Mauerreste wachsen. In Gallerien und Gängen liegen riesige Steinbrocken kreuz und quer übereinander und verleihen so diesem Tempel eine besondere Atmosphäre.

Nach den vielen Tempeln, Türmen und Mauern kehren wir verschwitzt, erschöpft und voll mit Eindrücken in unser „Zuhause“ zurück und stellen uns sofort unter die kalte Dusche. Das belebt die Lebensgeister! Am Abend fahren wir in die Stadt und gehen noch einmal in das Kinderkrankenhaus Kantha Bopha. Der Gründer, der Schweizer Beat Richner, gibt jeden Samstag um 19 Uhr ein Konzert auf dem Cello und erzählt über das Kinderkrankenhaus. Ein Film zeigt die tägliche Arbeit und die Entstehung der mittlerweile 4 Kinderkrankenhäuser (in Phnom Penh und Siam Reap). Anschließend werden Spenden gesammelt. 90 % der Finanzierung des Betriebes der Krankenhäuser kommt von privaten Spendern, 10 % von den Regierungen der Schweiz und Kambodschas. Die Behandlung ist für alle Kinder kostenlos.

Nach dem Konzert werfen wir uns in das Nachtleben von Siam Reap und gehen in die „Pub Street“. Eine Unmenge von Restaurants, Bars, Caffees und Geschäften, laute Musik und viele Menschen. Wir treffen uns mit Helana und Poliziano, die wir in Luang Namtha (Laos) kennengelernt haben. Der „Travellerpfad“ ist schmal und man trifft sich immer wieder einmal.