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Beit Knesset

Kabbalat Shabbat in Zagreb

Noch in Linz suchte ich nach der Synagoge in Zagreb. Ich fand einen Hinweis und einen Lageplan, dass sie nahe unseres Hotels in einer Hauptstraße sein muß. In Zagreb angekommen suchten wir sie und hatten Mühe sie zu finden. Schließlich entdeckten wir ein normales mehrstöckiges Wohnhaus mit einem „Magen David“ hoch über dem Portal. Es ist das Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde da die Synagoge 1941 von hitlertreuen Kroaten zerstört worden ist. An ihrer Stelle befindet sich heute ein Parkplatz und eine kleine Gedenktafel an der Hausmauer erinnert an die Synagoge. In Erinnerung an meinen Urgroßvater, der ja auch eine Zeit in Zagreb gelebt und als Jude geboren wordn war, wollte ich gerne an Erev Shabbat den Gottesdienst besuchen. Ich war etwas aufgeregt, wie ich Kontakt bekommen und in die Synagoge hinein kommen könnte. Zu meinem Glück ging vor mir ein Herr mit Kipa auf der Straße als ich gegen 19:00 zur Synagoge ging. Mit diesem durfte ich das Gemeindehaus betreten. Eine kleine gegenseitig gut vertraute Gruppe von Männern und Frauen trafen sich zum Gebet in …

Die Markuskirche

Citymap of Zagreb

Wir wohnten im Arcotel Allegra in der Kneza Branimira, Ecke Drascoviceva, ca 10min zu Fuß vom Bahnhof nach Osten. Ungefähr dort wo der große Hinweis auf das Sheraton Hotel steht. Deutlich kann man das „Grüne Hufeisen“ erkennen, an dessen unterem Schenkel der Bahnhof und etwas weiter westlich der Botanische Garten liegt. Im Norden zwischen den Hügeln Gradec (Regierung) im Westen und Captol (Kathedrale) im Osten liegt der Markt Dolac und direkt unterhalb dessen der Jelacic Platz. Das jüdische Gemeindehaus liegt in der Palmoticeva, Ecke Amruseva. Die „bluebike“ Radtour begann vor dem Museum Mimara am Rooseveldt Platz Nr. 5. Das Cafe „20.000 miles“ liegt in einem Hinterhof am südlichen Ende der Frankopanska gegenüber dem Hauptgebäude der Universität. For a better view on the map you can click on „show graphic“ in the context menu.  

Alexander Just

Kopf hoch!

Diese Geschichte hat uns mein Urgroßvater schriftlich hinterlassen. Da sie von einem bemerkenswerten Erlebnis aus seiner Zeit in Zagreb und Belgrad erzhählt möchte ich sie anläßlich unseres „Städteurlaubs“ in Zagreb hier euch mitteilen. Die Anmerkungen stammen von meinem Vater. Eine Geschichte, erlebt von Alexander Just Es gibt zweifellos viele Menschen, die ihr Todesurteil gelesen haben, aber gewiss nur wenige, die gelesen haben, dass sie auch schon erschossen worden sind. Ich gehöre zu den letzteren. 3. April 1943. Es war in Semlin (Anm.: jetzt Zemun, Stadtbezirk von Belgrad), das zur Zeit dieser Geschichte zum „Unabhängigen Staate Kroatien“ gehörte, einem Operetten-Staatsgebilde, das sich gleich bei Ausbruch des deutsch-jugoslawischen Krieges (1941) von Jugoslawien losgelöst hat. Ich wollte bei einem mir bekannten Beamten der Grenzpolizei (d.h. Grenze zwischen Kroatien und Serbien) für einen Agramer (Anm.: Agram = Zagreb, Hauptstadt Kroatiens) Freund intervenieren, der einen Passierschein zur Überfahrt nach dem gegenüberliegenden Belgrad haben wollte. Im Vorraume des Amtsgebäudes wartend, hörte ich meinen Namen nennen. In der Annahme, dass ich nun zur Passabteilung vorgelassen werden sollte, meldete ich mich bei dem …

Jelacic Denkmal in Zagreb

Unterm Schweif des Jelacic!

„Unterm Schweif des Jelacic trifft sich die Jugend“, erzählte meine heute über hundert jährige Großtante gerne! Gemeint ist damit der Schweif des Rosses auf dem Ban Jelacic sitzt. Das große Denkmal des kroatischen Anführers und Politkers in den Revolutionsjahren 1848-49 , das zu kommunistischer Zeit entfernt war, steht auf dem Hauptplatz von Zagreb. Meine Großtante und ihr Vater lebten einige Jahre in „Agram“ wie sie es als Kinder der K.u.K. Monarchie gewohnt waren zu sagen, auch wenn Kroatisch, Slowakisch und Ungarisch ihnen genau so vertraut war zu sprechen wie Deutsch. Ich besitze diese sprachliche Vielfalt leider nicht mehr. Mir ist auch diese Stadt noch fremd, nur von Durchfahrten auf der Autobahn Richtung Bosnien-Herzogowina bekannt. Und dennoch zieht sie mich an und hat etwas Vertrautes auf Gund dessen, dass sie meinem Urgroßvater für einige Jahre Heimat war. Wenn wir nun in den nächsten Tagen durch diese Stadt wandern werden, wird es wohl nicht möglich sein, spezielle Orte zu finden an denen die beiden auch gelebt haben. Aber wir sind schon neugierig wer uns unterm „Schweif des Jelacic“ begegnen wird!

Jelacic Platz in Zagreb

Was Zagrebs Hauptplatz erzählt!

So mag der Hauptplatz wohl ausgesehen haben, als mein Urgroßvater in Zagreb lebte. Seine Tochter wird sicher an diesen Marktständen eingekauft haben. Ich freue mich, dass wir am verlängerten Wochenende von Fronleichnam 2012 diese Stadt besuchen können. Am letzten Pfarrball ist uns das Glückslos mit dem zweiten Hauptpreis zugefallen, das uns zwei Nächte im Arcotel Allegra beschert. – Danke nochmals den Sponsoren der Pfarre! Im Hintergrund ist das Denkmal von Josip Jelacic, einem kroatischen Politiker der Relovutionsjahre 1848, zu sehen. Er versuchte im Verband der K.u.K. Monarchie verbleibend mehr Freiheit für Kroatien zu erreichen. So wurde er zum „Helden“ in Zagreb und Wien und gleichermaßen von verschiedensten Seiten angefeindet. Was würde er sich wohl denken bei den Problemen des „vereinigten Europa“ in einer EU die zur Zeit Österreich und Kroatien trennt? Gerade heute, am Jahrestag seiner „Installation“ am 4. Juni 1848, fand ich diese  kurze Zusammenfassung eines Artikels über sein Wirken. Jelačić was a product of both national and pro-Habsburg feelings and loyalties which he did not perceive to be contradictory. When he entered Zagreb on his inaugural day, the whole …