Holy Land, Middle East

Solidaritätspilgerreise Israel / Palästina 2016

Ein Karem, Montag, 14. November 2016

Am 23. Oktober hießen wir die Gruppe von Pax Christi Österreich und den österreichischen Zweig des Intern. Versöhnungsbund mit einem leckeren Picknick in unserer Gemeinschaft willkommen. Sr. Juliana ging auch mit der Gruppe in den Garten, um mit ihnen über die Patres Theodore und Alphonse Ratisbonne zu sprechen und ihnen zu sagen, wie die Schwestern nach Jerusalem gekommen sind. Danach sind wir zu Fuß mit ihnen zu “Johannes in der Wüste” gegangen, und anschließend sind wir mit dem Bus nach Bethlehem gefahren, wo wir sieben Tage im Caritas Gästehaus “Betharram” geblieben sind. Später gingen wir für drei Tage zur Casa Nova in Tiberias.

Am nächsten Morgen gingen wir zum “Zelt der Nationen” südlich von Beth Jalla / Bethlehem, wo uns das Projekt von Daoud Nassar, einem palästinensischen Christen, vorgestellt wurde. Er erklärte uns auch die Geschichte des Ortes and die schwierige Situation, die sich mit der israelischen Regierung und den jüdischen Siedlern entwickelt hat. Sie führen auch Bildungsprojekte durch, zum Beispiel das Pflanzen von Bäumen, Sommerlager für Kinder, das Ernten von Mandeln, Trauben und Oliven. Sie heißen Gruppen und Besucher und Besucherinnen willkommen. Ihr Motto ist: “Pflanzt Hoffnung für eine gerechte Zukunft”. So machten wir einen Spaziergang um ihr Land, und danach begannen wir mit unserer ersten Erfahrung vom Pflücken von Oliven, um ihnen zu helfen. Wir haben uns sehr über die Erfahrung gefreut und hatten dort unser leckeres palästinensisches Mittagessen.

Nachmittags sind wir dann noch zum WI’AM (Agape) Zentrum gegangen, wo Zoughbi Zoughbi uns diese Organisation vorgestellt hat, die hilft, Dispute innerhalb der palästinensischen Gemeinschaft in Bethlehem zu lösen. Sie fördern den Frieden, Werte und Gerechtigkeit. Sie haben auch verschiedene Programme, die die ganze Gemeinschaft engagieren, zum Beispiel Jugendprogramme, eine Abteilung für Frauen, für Kinder, Bürgerdiplomatie und gewaltfreier Widerstand.

Nach dem Essen gab es einen Vortrag über das, was die “Bibliothek auf Rädern für Gewaltfreiheit und Frieden” (the Library on Wheels for Nonviolence and Peace – LOWNP) ist und über das, was sie tun. LOWNP versucht, palästinensische Familien zu integrieren, um die Ideen der Gewaltfreiheit und des Friedens als Teil ihres täglichen Lebens zu fördern und zu entwickeln. Sie bieten auch Bildungsprogramme an und haben eine aktive Bibliothek, um Gewaltfreiheit und Frieden zu fördern vor allem unter Kindern und Jugendlichen, zum Beispiel können Kinder über ihr Land und über die jüdische Tradition lernen. Außerdem besucht LOWNP viele Stellen in Israel und verteilt Bildungsmaterial wie etwa Bücher und pädagogische Videos. Es ist eine Weise zu lehren, wie man auf Konflikte und Gewalt antworten kann.

Am 25. Oktober gingen wir zur Geburtskirche und zur Kirche der Milchgrotte. Später gingen wir zur Arche von Bethlehem, die ein Projekt des International Federation of L’Arche Communities (Internationaler Bund der Arche Gemeinschaften) ist, zu der Männer und Frauen mit einer geistigen Behinderung gehören. Sie sind sehr kreativ und machen Figürchen aus Filz und Wolle, Krippen und andere Geschenke. Wir haben mit ihnen ausgetauscht und ihnen geholfen. Wir konnten nicht Arabisch sprechen, aber wir haben durch unsere Gesten gesprochen, und manche Leute haben übersetzt. Wir aßen ein leckeres Mittagessen und haben viel gelacht, und wir haben unsere Zeit mit ihnen genossen. Außerdem gingen wir nachmittags zum Zelt der Nationen, um Oliven zu pflücken. Später gingen wir in ein palästinensisches Restaurant mit dem Namen “Grotte” in Beth Sahour neben den Hirtenfeldern. Wir aßen wunderbares palästinensisches Essen und genossen einen sehr schönen palästinensischen Volkstanz; wir hatten die Gelegenheit zu tanzen und den Tanz zu lernen.

Geschrieben von Andrea Chacón NDS, Novizin

Am 26. Oktober war unser Zeitplan anders als der der Gruppe. Die Gruppe fuhr nach Hebron zum Platz, wo die Höhle Abrahams und Saras ist, die jetzt eine Moschee und Synagoge ist, und zu den Dörfern Atwani und Susiya in den südlichen Hügeln von Hebron. Wir haben ein Waisenhaus in Bethlehem besucht, das “Creche” heißt und von den Schwestern des Heiligen Vinzenz geleitet wird. Sr. Juliana brachte uns zum Waisenhaus, denn als sie Novizin war, hat sie ihnen geholfen. Dieses Waisenhaus ist für Babies und Kinder, die verlassen worden sind, von Neugeborenen bis zu Kindern im Alter von sechs Jahren, wenn sie zu einer anderen Stelle gehen, um eine Bildung zu erhalten und in die Schule zu gehen. Es war für uns sehr schwer, Babies und Kinder zu sehen, die ohne eine Familie groß werden; in manchen Fällen haben sie niemanden, die oder den sie Mutter oder Vater nennen können, und manche haben keinen Hinweis auf ihre Familie oder auf den Ort, von dem sie kommen. Diese Realität brachte uns dazu, über unsere eigene Realität nachzudenken und darüber, wieviel Bedeutung wir den Familienwerten beimessen. Oder darüber, wie wir uns über unsere Realität beschweren, wenn wir die Lebensgrundlagen haben. Es war für uns traurig zu hören, dass es in der muslimischen Kultur verboten ist, Kinder zu adoptieren, und dass die hier Kinder viel Glück haben, weil sie lebend gefunden wurden und an einem sicheren Ort sind.

Am selben Tag gingen wir zum Österreichischen Hospiz in der Altstadt Jerusalems, um den österreichischen Unabhängigkeitstag mit der Gruppe zu feiern. Wir hatten eine sehr schöne Messe auf Deutsch und dann einen Vortrag vom Rektor des Österreichischen Hospizes. Wir beendeten unseren sehr schönen Abend mit einem leckeren österreichischen Essen und mit einigen Informationen über die Arbeit des offiziellen Vertreters Österreichs für die palästinensischen Gebiete in Ramallah.

161027_trip_pc_ifor_lucia_001Am 27. Oktober besuchten wir die “Hand in Hand Schule” in Jerusalem. Diese Schule hat den besonderen Auftrag, der Welt zu zeigen, dass Juden und Muslime zusammen studieren, den selben Raum teilen und in Frieden leben können. Einer der Höhepunkte der Reise war in dieser Schule, als wir mit zwei jüdischen Mädchen austauschten, und eine von ihnen sagte: “Es geht nicht nur darum, sich einig zu sein darüber, dass zwischen Juden und Muslimen Frieden geschlossen werden soll; ich muß etwas Konkretes tun, damit dies geschieht.” Dieser Satz war eine Herausforderung an uns im Sinne “zu gehen, zu sehen und darüber zu sprechen”; und er hat uns herausgefordert, weil wir nicht viel tun können, wir können uns nicht in der politischen Situation des Landes engagieren, aber wir versuchen, diese Herausforderung in unsere Realität hinein zu bringen und zu sehen, wie sehr ich engagiert bin, um zu sprechen und zu versuchen, die Situation um uns herum besser oder friedlicher zu machen.

161028_trip_pc_ifor_lucia_002Nach dem Besuch der “Hand in Hand Schule”, besuchten wir das SABEEL Zentrum, eine “ökumenische Basisbewegung” der Befreiungstheologie unter palästinensischen Christen, die “Christen in der ganzen Welt dazu aufruft, für Gerechtigkeit und Frieden in diesem langwährigen Konflikt zu arbeiten”. Wir schlossen uns dem wöchentlichen Gemeinschaftsgebet an. Wir kamen früh und hatten Zeit für einen schönen Spaziergang und Kaffee. Um 12 Uhr hatten wir die Messe, von Pfr. Naim Ateek präsidiert (er ist ein palästinsischer Priester der anglikanischen Kirche und Gründer des Sabeel Zentrums); darauf folgte das Mittagessen. Gegen 13:30 Uhr hatten wir einen Vortrag von Cedar, einer Palästinenserin aus Haifa. Sie erzählte uns von ihrer Erfahrung in der Zeit, als Israel dieses Land zu einem Staat für das jüdische Volk erklärt hat. Sie sagte uns, wie schwer es für viele palästinensische Familien war, die zu der Zeit hier lebten, einschließlich sie selbst und ihre Familie.

Wir beendeten den Tag mit einem Gang vom Hauptcheckpoint 300 am Rachelgrab am Eingang zu Bethlehem bis zum Haus, wo wir untergebracht waren. Wir, die ganze Gruppe, verließen den Bus auf der Jerusalemer Seite und gingen durch den Checkpoint, um etwas davon zu spüren, was viele Palästinenser fühlen, die jeden Tag nach Jerusalem gehen, um zu arbeiten oder zu studieren. Auf der anderen Seite in Bethlehem erwartete uns Toine (der Holländer ist und mit einer palästinensischen Frau verheiratet), um mit uns über die Besatzung zu sprechen und wie es ist, nahe bei der Mauer zu leben; er sprach auch über seine Arbeit mit jungen Menschen im “Summud Haus”. Als wir kurz vor dem Essen zurück kamen, hatten wir eine Zeit des Austauschs über den Tag mit einigen Fragen: Wie geht es dir mit dem, was du heute gehört hast?

Am 28. Oktober fuhren wir um 8:30 Uhr los, um zu den Zelten der Nationen zu gehen und Oliven zu ernten. Es war unsere letzte Erfahrung damit, Oliven von den Bäumen zu ernten.

161028_trip_pc_ifor_lucia_003Danach fuhren wir gerade für 30 Minuten “nach Hause”, um uns zu duschen, und dann gingen wir zur “Kol haNeschamah” Synagoge. Im Innenhof der Synagoge hatten wir einen Vortrag über das Zentrum für jüdische Gewaltfreiheit mit den Mitgliedern Isaak und Erez. Die Ziele dieses Zentrums sind: Arbeit mit Palästinensern und Israelis, der Glaube an Gewaltfreiheit und gegen die Besatzung und das Engagement dafür. Ihr Motto ist: “Besatzung ist nicht unser Judentum.”

Danach sprach Sr. Maureena Fritz zu uns über das Kabbalat Schabbath Gebet. Sie erklärte uns jeden Schritt des Gebetes, vor allem seinen Anfang mit dem Satz aus dem Hohenlied, “Mit Küssen seines Mundes bedecke er mich”. Sie versuchte, uns zu erklären, dass der Schabbath wie Flitterwochen mit unserem Gott ist, ein Tag, den wir mit ihm haben. Dann nahmen wir mit der jüdischen Gemeinschaft am Gebet teil, um den Schabbath willkommen zu heißen.

Geschrieben von Lúcia de Fátima NDS, Novizin

During our trip with the Austrian group of Pax Christi and Fellowship of Reconciliation we visited many places around Bethlehem and in the Galilee. We met people from different Israeli and Palestinian organizations who are promoting Non Violent actions in the conflict between Israel and Palestine.

Während unserer Reise mit der österreichischen Gruppe von Pax Christi und des Intern. Versöhnungsbund besuchten wir viele Stellen um Bethlehem herum und in Galiläa. Wir trafen Menschen von verschiedenen israelischen und palästinensischen Organisationen, die im Konflikt zwischen Israel und Palästina gewaltfreie Aktivitäten fördern.

Der 29. Oktober war unser letzter Tag für die Arbeit im Zelt der Nationen. Wir haben den Bereich um die neuen Ölbäume herum gereinigt, dann legten wir etwas Kompost um sie herum. Manche von uns haben auch einige Steine aufgehoben, um die Erde zu reinigen, und dann benutzten wir die Steine, um eine Mauer in der Gegend um die neuen Ölbäume herum zu bauen.

Unsere Erfahrung im Zelt der Nationen war sehr bereichernd, da wir Menschen aus verschiedenen Orten begegnet sind. Außerdem haben wir nicht nur Arbeit, Mittagessen und Gespräche mit ihnen geteilt, sondern wir waren auch im selben Geist vereint, indem wir Ausschau hielten nach einer Welt der Gerechtigkeit und des Friedens.

Nachmittags am selben Tag sprachen wir mit Carola und Sami, Menschen von GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit). Diese Organisation hat ein Projekt, das FASPAR heißt, Facilitating Social Participation of Palestinian Refugees. Ihr Ziet, wie es in ihrer Website steht, ist es, die Teilnahme palästinensischer Flüchtlinge zu fördern, um ihre Aussichten auf verbesserte Lebensbedingungen zu entwickeln. Sie arbeiten zusammen mit UNRWA (the United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East). Unsere Referenten sprachen auch über ein Projekt, das “Beyond” heißt; es ist sein Ziel, die Ausbildung von palästinensischen Jugendlichen zu fördern, um Netze der Zusammenarbeit zu schaffen, die deren tatsächliche soziale Situation verbessern und eine bessere Zukunft für sie fördern.

161030_trip_pc_ifor_nancy_002Am 30. Oktober machte Yaniv Mazor eine Rundfahrt mit uns durch Gebiete Ost Jerusalems. Er ist ein Reiseleiter, der mit verschiedenen Organisationen arbeitet, die nicht der Regierung unterstellt sind. Er erklärte die Auswirkung der Mauer insbesondere auf die Menschen in Ost Jerusalem. Diese Erfahrung war ausgezeichnet, um die Ausweitung der Mauer klarer zu sehen, und um alle Folgen zu verstehen, die diese den Palästinensern und den Israelis bringt.

161030_trip_pc_ifor_nancy_003Nach der Rundfahrt mit Yaniv aßen wir zu Mittag, und dann trafen wir Roni Hammermann. Sie wurde in Tel Aviv geboren und ist in Wien aufgewachsen, wo sie ihre ganze Schulausbildung machte. Heute lebt sie in Jerusalem und gehört zu Machsom Watch, einer Organisation von israelischen Frauen, die Friedensaktivistinnen sind. Wir erhielten Ronis Erklärungen zu ihrer Arbeit im Ecce Homo, wo wir von der Gemeinschaft der Sionsschwestern willkommen geheißen wurden. Sie kamen auch dazu, um den Vortrag von Roni zu hören. Es ist das Hauptinteresse der Gruppe, die Checkpoints in der Westbank zu überwachen und aufzuzeichnen. Wir waren froh über diese Zeit und haben viel von der Erfahrung Ronis gelernt. Die letzte Aktivität des Tages war ein Besuch in der Altstadt. Wir waren in drei Gruppen geteilt, und jede Gruppe besuchte einige der jüdischen und christlichen heiligen Stätten.

161030_trip_pc_ifor_nancy_004Am 31. Oktober haben wir den Besuch des Beth Alpha Nationalparks mit seiner alten Synagoge genossen. Diese Synagoge stammt aus der byzantinischen Periode, und sie hat einen sehr schönen Mosaikfußboden, der die Sternzeichen, die Arche und die Bindung Isaaks illustriert.

Nachdem wir den Besuch der Synagoge beendet hatten, kauften manche Leute Andenken, und dann aßen wir zu Mittag, um danach unsere Reise fortzusetzen. Wir sind sehr dankbar für diese wunderbare Gelegenheit, Israel und Palästina zu besuchen, zu begegnen und mehr darüber zu lernen. Wir tragen alle weiterhin in unserem Gebet.

Geschrieben von Nancy Mena Fernandez NDS, Novizin

161031_trip_pc_ifor_maria_001Am 31. Oktober besuchten wir Givat Haviva, eine Bewegung, die die Zusammenarbeit zwischen benachbarten arabischen und jüdischen Gemeinschaften fördert wie auch Bildungsprogramme, in denen Juden und Araber zusammen studieren. Lydia Aisenberg, eine Leiterin von Studienreisen und Journalistin, gab uns eine kurze Einführung zu Givat Haviva. Dieses konzentriert sich auf die Grüne Linie, die Trennung zwischen Israel und seinen Nachbarn, die nach dem Krieg von 1948 im Waffenstillstandsabkommen von 1949 festgelegt wurde. Sie gab uns eine Landkarte, die die grüne Linie, eine orangefarbene Linie für die Trennungsbarriere, und eine blaue Linie zeigt, die die von Jordanien und anderen Nachbarn im Jahre 1947 abgelehnte Grenze markiert. Diese Frage ist kontrovers, seitdem Israel im Jahre 1967 die militärische Kontrolle übernommen hat.

Wir fuhren auf die Grüne Linie zu, indem wir die Straße nahmen, die zu einem Hügel mit einem Panoramablick führt: die Westbank im Osten und das Mittelmeer im Westen. Aisenberg zeigte, wie schmal das Stück Land ist zwischen dem Meer und einem vorgeschlagenen palästinensischen Staat. Als wir die Stadt Barta’a erreichten, erklärte Aisenberg, dass die Grüne Linie von einer Kommission der Vereinten Nationen gezeichnet wurde, die das Gebiet in Realität nicht besucht hat. So führt die Linie in der arabischen Stadt Barta’a an einem Entwässerungskanal mitten in der Stadt entlang. Von 1949 bis 1967 war dieser Graben die Grenze zwischen Israel und dem von Jordanien kontrollierten Gebiet. Familien, die in der selben Stadt lebten, waren voneinander abgeschnitten und in zwei verschiedene Staatsbürgerschaften geteilt. Bei dieser Darstellung geht es nicht nur darum, israelische Juden und israelische Araber zu lehren, wie wichtig es ist, die Erzählung der anderen zu lernen, sondern dass es auch für uns als Ausländer und Ausländerinnen wichtig ist, besser informiert zu sein, damit unser Urteil auf Tatsachen beruht und nicht auf Meinungen oder Fantasie.

161101_trip_pc_ifor_maria_003Am 1. November besuchten wir die Palestine Fair Trade Association (PFTA) (Palästina Vereinigung für Gerechten Handel) in Jenin, eine nationale Vereinigung von Genossenschaften für gerechten Handel und von Exporthändlern für organische Produkte der örtlichen palästinensischen Bauern. Nachdem wir eine kurze Geschichte dieser Vereinigung gehört hatten, gingen wir zur Fabrik, wo wir den ganzen Prozess der Olivenölproduktion, einiger Toilettenkulturprodukte, Nahrungsergänzungen und anderer Dinge sehen konnten.
161101_trip_pc_ifor_maria_002Ein Bauer mit zwei Mitgliedern des Personals sagte uns, wie dieses System des gerechten Handels der Familie finanziell viel hilft, aber er sprach auch über einige Schwierigkeiten, denen sie als Bauern gegenüber stehen. Nachmittags hatten wir dann die Möglichkeit, eine alte Kirche in Burkin zu besuchen, die auch als die Kirche des Heiligen Georg bekannt ist, und wo nach der Schrift Jesus zehn Leprakranke heilte (Lukas 17,11-19). Einer der Priester sprach zu uns über die kurze Geschichte der Kirche. Der Priester zeigte uns eine Höhle, die wie ein tiefer Brunnen ist und von Menschen benutzt wurde, um sich beim Kommen der römischen Soldaten zu verstecken. Manche von uns verbrachten ein bißchen Zeit im Gebet.

161102_lochamei_hagettaot_012Am zehnten Tag, dem letzten unserer Kontakte, besuchten wir das Yad LaYeled Museum: ein Museum zum Gedenken an die Kinder, die während der Schoah gestorben sind. Lisa, ein deutsches Personalmitglied, sprach zu uns über die Geschichte des Museums, dessen Mittelpunkt die Erfahrungen von Kindern während der Schoah und die zwei von ihnen bewohnten Welten ist: die Welt der Realität und die der Fantasie, die sehr schön auf Glasfenstern gemalt sind, geschaffen von Zeichnungen von Kindern in Terezin / Theresienstadt und am Eingang des Museums ausgestellt. Die meisten Gegenstände, die an den Wänden gezeigt werden, haben mit den Kindern zu tun, und die Dokumentare sprechen von den Erwachsenen, die sich um sie kümmerten. Es war traurig aber gleichzeitig positiv, denn dieses Projekt ist von seinem Ziel her auch Teil der Integration von palästinensischen und israelischen Studierenden im Kontext der gegenseitigen Geschichte. Es ist zu hoffen, dass dies irgendwie etwas von der Heilung und Versöhnung der beiden Völker herbeiführen wird.

Am Nachmittag dieses selben Tages sagten wir der Pax Christi Gruppe auf Wiedersehen, da wir sie mit dem Bus am Flughafen abgesetzt haben. Sie waren während dieser zehn Tage unsere Gefährten und Gefährtinnen. Mit der Zeit wurde diese Erfahrung bedeutender, denn wir konnten nicht nur selbst unsere Gefühle spüren, sondern auch unsere Meinungen miteinander austauschen und insbesondere die Notwendigkeit, mit Erbarmen für Gerechtigkeit zu arbeiten und mit denen zu stehen, die unterdrückt werden. Am Abend vor unserem letzten Tag hatten wir die Gelegenheit zu diesem Austausch, und wir danken dem Herrn für diese Gruppe, die uns diese wichtige Erfahrung ermöglicht hat.

Geschrieben von Odor Maria Malau NDS Novizin

Eine Botschaft des Friedens!

Übersetzung: Sr. Kathy Wolff